Die leichte Hand
Saturday Night Fever: Der Messias tanzt bügelfrei
Ein Artikel über den Film "Saturday Night Fever"? Unspannend, langweilig, nein danke. Ich hätte keine Lust, den zu lesen. Musste ich auch nicht. Schreiben sollte ich ihn.
Da war leider nichts zu machen. Rechtzeitig vor dem Jahrestag des Filmstarts habe ich mich an die Arbeit gemacht. Irgendwas über Travolta, seinen Kultfilm, einen gnadenlosen Hype mit einem ebenso gnadenlosen Ende: Wen interessiert's, dachte ich, schlechter Film, lange her. Weit gefehlt.
Für Spiegel Online
Deutsche Frauen in Rotchina: Maos bessere Hälfte
China nach der Kulturrevolution: Menschen im Mao-Anzug, Straßen voller Fahrräder, Propaganda und Kooperativen. Und mittendrin eine deutsche Frauengruppe, die erste aus der Bundesrepublik, auf der Suche nach der Frauenemanzipation.
Jahrzehnte später habe ich die Geschichte dieser seltsamen Reise als Ghostwriter aufgeschrieben. Das China von damals gibt es nicht mehr, sein Einfluss auf die Gegenwart ist jedoch ungebrochen. Die Wenigen, die das abgeschottete Riesenreich betreten durften, hatten mit Fettnäpfchen und gegenseitigem Unverständnis zu kämpfen, erlebten schockierende Seiten einer totalitären Gesellschaft und Momente, in denen einem die Tränen kommen – vor Lachen. Es lohnt sich.
Für Spiegel Online
Wehrhafte Demokratie gegen soziale Medien: Schmeißt die Verhaltensforscher raus
Die Demokratie ist unter Beschuss. Fake News werden zu Munition. Populisten feuern die Salven ab. Aber die Kanone haben die Social-Media-Giganten geliefert. Wo liegen die verwundbaren Stellen der Digitalkonzerne? Wie kann man Änderungen an ihrem verheerenden Geschäftsmodell erzwingen? Ich widme mich dem Problem in einfacher Sprache. Aber trivial ist es nicht.
Dieser Kommentar kam zum Tag der Deutschen Einheit zu Papier, noch bevor Tiktok so richtig abgehoben und Elon Musk Twitter übernommen hatte. Seitdem hat das Thema an Relevanz noch einmal kräftig zugelegt. Durch eine unglückliche Fügung ist der Text nicht wie geplant erschienen und bekommt hier seine zweite Chance.
Turbokapitalismus: Paläste für die Chefs, Koks für die Sekretärin
Gier geht klar. Fürs Zocken gibt es Extrapunkte. Und jetzt macht mal Platz da. Der Turbokapitalismus war nie weg vom Fenster, aber in den Achtziger Jahren gab er den Ton an wie zu keiner anderen Zeit.
Die Macher an den Schalthebeln der Finanzwelt fühlten sich als "Herren des Universums", pokerten am Aktienmarkt, jonglierten mit Millionen beim Investmentbanking und ließen es nach Feierabend richtig krachen. Ich habe nachgeforscht, wie das so war. Man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Für Spiegel Online